Aktuelles zur Lage im Projekt

Liebe Freundinnen und Freunde von Kisanga,

sicherlich haben einige von Ihnen von dem Krieg im Ostkongo gehört. Rebellen haben die Stadt Goma besetzt. Eine Flüchtlingswelle hat bereits die Stadt Kisangani erreicht. Die Folgen sind weitreichend: Lebensmittelknappheit, Inflation und vielfaches menschliches Leid. Es gab in der Stadt wütende Proteste der Bevölkerung, sie fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen. Die nationale und internationale Presse berichtete, dass das Parteibüro von Präsident Kabila in Kisangani angezündet wurde. Diese Aktion soll am 20.11.12 von Studenten der Universität Kisangani initiiert worden sein. Die Studenten werfen der kongolesischen Regierung vor, dass sie gemeinsame Sache mit den Rebellen macht.

Aus unserem Partnerprojekt erhalten wir derzeit nur spärliche Informationen. Die Bevölkerung ist total verunsichert, die Lage ernst. Nach wie vor gibt es sehr selten Strom, die Telefonleitungen funktioniert nicht mehr, Menschen bleiben aus Angst vor Übergriffen ab 17.00 Uhr in den Häusern. Vor zwei Wochen ist es der 2. Vorsitzenden unseres Partnerprojektes unter Lebensgefahr gelungen, eine kurze Mail-Nachricht abzusetzen. Darin schreibt sie , dass sich die Kinder des Zentrums seit einem Monat außerhalb verstecken, weil man Kinder an die Front verschleppt. Die großen Jungen – Jean, Daniel und Joel – sind verschwunden. Es ist unklar, ob sie rekrutiert wurden.

Gerüchten in der Stadt zufolge sollen die Rebellen inzwischen sogar in Kisangani sein. Von den derzeit laufenden politischen Gesprächen in Kampala/Uganda erwartet die Bevölkerung wenig.

Mehr Informationen zum Thema: http://kongo-kinshasa.de/taz/taz2012/taz_121222.php