Corona bedroht die Lebensgrundlagen.

Die Corona-Pandemie trifft alle Menschen rund um den Globus, auch unsere Frauen und Kindern in unserem Mutter-Kind-Projekt im Kongo.
Derzeit ist die größte Gefahr jedoch nicht das Virus. „Die meisten Menschen sterben, weil sie nichts zu Essen haben“, schreibt uns die Leiterin des Projekts, Madame Joséphine Fundi.
Warum die Menschen Hunger leiden und wie unser Projekt von dieser Katastrophe betroffen ist, lesen Sie im aktuellen Newsletter.

Die Not ist groß und wir sagen all jenen, die trotz der schwierigen Umstände hier bei uns andere denken ein Dankeschön von Herzen.

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Neue Medikamente und eine Geburt in der Krankenstation

Dank einer Arzneimittelspende konnten wir wieder etliche Schachteln Antibiotika und Schmerzmittel per Flugzeug nach Kisangani schicken. Mitgeschickt haben wir außerdem jede Menge abgelegte Brillen (eine Spende einer Augenklinik), medizinische Berufskleidung, von der auch das Klinikpersonal profitiert, sowie Flüssignahrung. Hier zeigte sich mal wieder, wie gut die Verbindungen Belgien – Kongo noch immer funktionieren. Philippe gibt solche Sendungen immer in Brüssel auf. Das klappt schnell und zuverlässig.

Nun haben uns die Frauen Fotos geschickt. Dabei waren auch Bilder einer jungen Mama, die ihr Baby im Krankenzimmer des Sozialen Zentrums bekommen hat. Das ist für uns auch ein freudiges Ereignis, zeigt es doch, dass die medizinische Versorgung funktioniert. Mittlerweile gibt es ein festes Team um den Arzt Dr. Jean, das im Krankenhaus und im Sozialen Zentrum der AFPD arbeitet. Und Jolie, eine der Jugendlichen, die dank Fördermitteln aus Deutschland eine höhere Schule besucht, macht gerade ihr Praktikum in der Krankenstation.

Mutter und Kind sind wohlauf.

 

 

 

Das Team um den Arzt Dr. Jean, in der Mitte Jolie, die ein Praktikum absolviert.

 

 

 

 

 

 

Die Krankenschwestern Charlotte und Melanie freuen sich über die neuen Blusen und Kittel aus Deutschland.

 

 

 

 

 

Madame Monique, die zweite Vorsitzende des AFPD sortiert die Medikamentenlieferung in die Apotheke ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danke Hand-in-Hand-Fonds!

Einer unserer Unterstützer der 1. Stunde ist der 1998 ins Leben gerufene Hand-in-Hand Fonds (HIH-Fonds).  Das ist eine Gemeinschaftsinitiative von Rapunzel Naturkost und der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). Rapunzel unterstützt mit jährlichen Spenden den Fonds. Jeweils 1% des Einkaufswerts der HAND IN HAND-Rohware fließt in den Fonds. So kamen allein 2019 über 135.000 Euro zusammen. Seit der Gründung hat der Fonds damit insgesamt 327 Projekte in 55 Ländern mit einer Summe von 1,4 Mio. Euro unterstützt (Stand: Mai 2018).

Und auch in diesem Jahr ist unser Mutter-Kind-Projekt wieder dabei. Die Ausschüttung von 5.000 Euro ist inzwischen auf dem Konto der Frauen in Kisangani eingetroffen. Das Schöne: Diese Spende ist jedes Jahr ein neuer Schub in der Entwicklung. Die erste HIH-Spende floss in den Bau neuer Tierställe, auch bei der Erschließung der Wasserquelle und dem Bau eines neuen sozialen Zentrums war es eine wichtige Säule. Nicht zu vergessen die Notfallhilfe, als die Cholera in der Stadt wütete, ein Kind aus dem Projekt starb und der gesamte Viehbestand geschlachtet werden musste. Ohne die rasche und unbürokratische Soforthilfe hätte diese Situation das Aus bedeuten können.

In 2018 können die Frauen mit den Mitteln aus dem HIH-Fonds die Landwirtschaft weiter voranbringen. Das Geld fließt unter anderem in den Bau einer Schutzhütte auf der Agarfläche außerhalb der Stadt. Sie bietet den Menschen Schutz vor Sonne und Regen und eine Übernachtungsmöglichkeit. Denn der Weg zum Grundstück führt durch unwegsames Gelände und ist lange und beschwerlich. Daher bleiben die Frauen und Männer während der Saison tage- bis wochenlang auf dem Gelände. Außerdem müssen landwirtschaftliche Geräte wie Grubber, Hacken, Macheten, Sicheln, Motorsäge und Egge angeschafft werden. Desweiteren steht ein Lehmgrundofen für die Küche auf der Projektliste. So ein Ofen spart Holz bzw. Holzkohle und hat einen Rauchabzug, womit das Kochen auch innerhalb des Gebäudes möglich ist.

Medikamente gehen auf die Reise

Heute konnten wir einen ganzen Korb voller Medikamente, darunter vor allem Schmerzmittel, für unsere Frauen abholen. Gespendet wurden sie von einem befreundeten Arzt, die Brunnen-Apotheke in Schweich hat sie dann zum Selbstkostenpreis abgegeben, so dass eine ordentliche Menge zusammen gekommen ist. Philippe Yangala (stellvertretender Vorsitzender Kisanga) fährt mit dem Paket demnächst nach Brüssel, um es dort aufzugeben. Das geht viel schneller als von Deutschland aus und funktioniert einwandfrei. Es gibt nämlich noch immer Verbindungen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der ehemaligen Kolonialmacht Belgien.

Fortschritte bei Groß und Klein

Der kleine Joseph ist das jüngste Waisenkind im Projekt und freut sich mit Bertin und Josepha über einen schönen Fang aus den Fischteichen.

Die Frauen sind derweil wieder jeden Tag auf dem Feld, damit möglichst alle satt werden. Sie bestellen die Böden mit neu gekauftem Saatgut, ernten Maniok und kümmern sich um brachliegende Flächen des vor vier Jahren hinzugekauften Ackerstückes. Auf dem verwilderten Grundstück befand sich vormals Wald. Es ist eine mühsame Arbeit bis daraus ein Feld entsteht. Unter anderem müssen erst die Wurzeln der riesigen Bäume, die noch im Boden stecken, ausgegraben werden.

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Um unerwünschte Vegetation zu entfernen werden Teilflächen kontrolliert abgebrannt.