Judith unterrichtet im Projekt

Die Grundschule im Projekt hat mit der jungen Lehrerin Judith Verstärkung bekommen. Judith hat ein mehrjähriges Lehramtsstudium absolviert. Nach ihrem Referendariat an einer externen Schule unterrichtet sie jetzt die Kinder im Projekt.

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Judith bereitet sich auf den Unterricht vor.

Die Frauen hatten Judith als Waisenkind aufgenommen. 2010 wurde Judith von einer Granate lebensgefährlich verletzt. Nur mit Hilfe großzügiger Spenden aus Deutschland, unter anderem von der Wiesbachschule und Fresenius Healthcare, Oberursel, hat sie überlebt. Weil in Kisangani die medizinische Versorgung nicht ausreichte, wurde sie in die Hauptstadt Kisangani geflogen, wo sie während der Akutversorgung vier Monate intensiv versorgt wurde. Noch jahrelang bekam Judith dann Therapie. Da es keine Krankenversicherung im Kongo gibt, müssen grundsätzlich alle Behandlungen und Medikamente selbst bezahlt werden. Heute ist sie eine gesunde junge Frau. Nur noch einige Narben zeugen von dem schrecklichen Ereignis.

 

 

Die Ernährungsgrundlage sichern

Die harte körperliche Arbeit ist für die Frauen schwer.

Die harte körperliche Arbeit ist für die Frauen schwer.

Die Landwirtschaft ist ein wichtiges Standbein des Projekts. Die Frauen bauen auf dem Gelände Gemüse und Obst an. Die Bodenfruchtbarkeit erhalten sie mit Mist und Kompost, Pestizide kommen keine zum Einsatz. Die Erträge sichern die Grundversorgung der Frauen und Kinder im Projekt. Überschüsse verkaufen die Frauen auf dem Markt verkauft. Mit dem Geld können sie zum Beispiel neues Saatgut kaufen. Die Qualität der Produkte ist inzwischen in der Stadt weithin bekannt, so dass die Frauen keine Absatzprobleme kennen.

Durch den Neubau des Sozialen Zentrums 2014 hat sich die Anbaufläche stark reduziert. Der Vorstand des AFPD beschloss daher vor zwei Jahren den Zukauf einer landwirtschaftlichen Fläche. Der neue Acker befindet sich außerhalb der Stadt.  Die Frauen legen die etwa zehn Kilometer dorthin mit Fahrrädern bzw. auf dem Mofa zurück. Weil der Weg weit ist, schlafen während der Hauptsaison auch einige der Frauen vor Ort.

In 2014 waren die Frauen vor allem damit beschäftigt, die ehemalige Rodungsfläche urbar zu machen. Es mussten Büsche und Baumstümpfe entfernt werden. Für diese harte Arbeit haben die Frauen Hilfskräfte beschäftigt. Das trägt zur Wertschöpfung innerhalb der Gemeinde bei.

In 2015 konnten erste Feldfrüchte geerntet werden, für 2016 wird eine gute Ernte erwartet.

  

Aus Kindern werden Erwachsene – Berufsausbildung

Die kleine Grundschule im Projekt hat mittlerweile einen anerkannten Status in der Stadt. Hier haben die Waisenkinder  Lesen, Rechnen und Schreiben gelernt. Jetzt geht die erste Generation an weiterführende Berufsschulen. Drei Jungen lernen hier Handwerksberufe wie Automechaniker, landwirtschaftliche Tierpfleger und Zimmermann. Drei Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren machen eine Ausbildung zur Krankenschwester, Lehrerin,  Schneiderin und Hauswirtschafterin. Das Schulgeld stammt unter anderem von Kisanga, etwa Spenden der Wiesbachschule.

Projekt „Sauberes Trinkwasser“

In 2013 wollen wir das Mutter-Kind-Projekt bei der Erschließung der Wasserquelle auf dem Gelände unterstützen. Dafür sollen Gelder aus dem Entwicklungshilfeetat der Bundesrepublik beantragt werden. Dieser Antrag ist jetzt auf den Weg gebracht, wir sind optimistisch.

Neues aus dem Projekt: Kinder wieder gesund, neue Tiere gekauft

Anfang Januar kam eine Mail von Madame Joséphine, der Leiterin des kongolesischen Mutter-Kind-Projekts.  Hier kommen die wichtigsten Nachrichten:

Liebe Freunde von Kisanga,

wir schicken Ihnen anbei das Resümee der Neuigkeiten

Den kranken Kindern, Joel und Bernard, geht es jetzt gut. Sie werden die Medikamenteneinnahme am 15. Februar beenden. Wir haben die Antibiotika für sie erhalten. Vielen Dank.

Im Zentrum ist eine Kollegin, Madame Marie momentan sehr krank. Aber wir haben auch dafür aus Deutschland Hilfe bekommen mit Medikamenten. Vielen Dank. Momentan braucht sie noch intensive Betreuung. Es nimmt Zeit in Anspruch sie zu besuchen, das ist schwierig für uns aufgrund der nötigen Überwachung der Bauarbeiten (Anmerkung: Am sozialen Zentrum).  Dazu kommt die Betreuung der Kinder und die Erledigung von Materialeinkäufen. Wir müssen große Anstrengungen unternehmen, um Baumaterialien kaufen zu können, da kaum welche angeboten werden.

Da unser Verein als Frauenverein bekannt ist, arbeiten wir oft alleine.  Manchmal arbeiten wir auch mit Männern. Aber immer wenn wir Männer beschäftigen, für die schweren oder spezialisierten Arbeiten kostet uns das viel Geld, weil wir sie bezahlen müssen. Daher arbeiten die Männer gerade anderswo um Geld zu verdienen. Es herrscht ein Arbeitskräftemangel und wir Frauen müssen viele Dinge selbst erledigen, auch weil wir kein besonderes Budget haben um Spezialisten zu engagieren.  Aber wir haben mittlerweile Erfahrung gesammelt und es funktioniert.

Jetzt haben wir die Arbeiten am Sozialen Zentrum intensiviert, um es fertig zu stellen. Die anderen Aktivitäten nehmen wir nach und nach wieder auf. Wir haben schon 5 Schweine, 10 Ziegen, 20 Hasen, 15 Hühner, 15 Hähne, 20 Fische gekauft und die Einkäufe gehen weiter, sobald die Frauen Kleider genäht und verkauft haben.  Das Gebäude hat sich weiter entwickelt, wir bringen derzeit Eisenarmierungen in die Wände ein und werden dann mit dem Dach beginnen.

Wir sagen Ihnen ein großes Dankeschön und dass Gott Sie und Ihre Familien schützen möge.

Herzliche Grüße,

Madame Joséphine und Madame Monique