Landwirtschaftlicher Unterricht auf dem Feld

Zu den regelmäßigen Fortbildungen der Frauen gehören vor allem Kurse in Landwirtschaft. Dafür gibt es in der Stadt eine Akademie, der AFPD gehört zu den Gründungsmitgliedern. Dort unterrichten etwa Professoren der Universität von Kisangani. Außerdem sind Experten des Belgischen Technischen Hilfswerks CTB vor Ort, die die Frauen von denen die Frauen ebenfalls lernen. Schwerpunkt sind ökologische Methoden, die gute Ernten fördern. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Die Böden im Kongo sind fruchtbar und die Frauen setzen keine Chemie ein. Selbst wenn es sehr heiß ist – meist um 40 Grad Celcius – regnet es regelmäßig. Ziel ist es, die Fruchtbarkeit der Erde zu erhalten. Eine Wissenschaft für sich sind die Eigenschaften der vielen hier vorkommenden unterschiedlichen Erden, die für optimale Ergebnisse miteinander gemischt werden.

Auf den Feldern der Frauen wachsen keine Monokulturen, sondern ein wildes Nebeneinander von abwechslungsreichen Mischkulturen mit Mais, Maniok, Bohnen, weiteren Gemüsen und verschiedenen Früchten. Neu hinzugekommen sind Kakao, Papaya, Orangen und Kaffee. Diese Luxusprodukte sind auch im Kongo begehrt.

 

 

 

 

Der Mais ist reif

Mais ist wie Maniok ein Grundnahrungsmittel in der Demokratischen Republik Kongo. Die Cuisine Congolaise kennt ihn gebraten oder zu einem polantaähnlichen Brei (Fufu) verarbeitet.

Der Anbau bedeutet viel Handarbeit. Ein Traktor ist für die Frauen unerschwinglich. Mit der diesjährigen Ernte sind die Frauen zufrieden.

1c. Champ Mais Centre

Dieses Maisfeld liegt ganz in der Nähe des Projekts.

1f. Mise en sac Mais

Überschüsse werden auf dem Markt verkauft.

Jetzt ist Erntezeit: Maniok

Maniok ist im Kongo ein Grundnahrungsmittel und so etwas wie für uns die Kartoffel. Weil die Wurzelknolle von Natur aus Blausäure enthält, muss es nach der Ernte einige Tage gewässert und dann getrocknet werden. Anschließend entfernen die Frauen noch sorgsam die Wurzelhaut.

 

4. h. Epulchage de Manioc4. i. Mise à l´eau de Manioc4. l. Mmes Hélène - Jeannes déposent le Manioc pour le Séchage

Die Ernährungsgrundlage sichern

Die harte körperliche Arbeit ist für die Frauen schwer.

Die harte körperliche Arbeit ist für die Frauen schwer.

Die Landwirtschaft ist ein wichtiges Standbein des Projekts. Die Frauen bauen auf dem Gelände Gemüse und Obst an. Die Bodenfruchtbarkeit erhalten sie mit Mist und Kompost, Pestizide kommen keine zum Einsatz. Die Erträge sichern die Grundversorgung der Frauen und Kinder im Projekt. Überschüsse verkaufen die Frauen auf dem Markt verkauft. Mit dem Geld können sie zum Beispiel neues Saatgut kaufen. Die Qualität der Produkte ist inzwischen in der Stadt weithin bekannt, so dass die Frauen keine Absatzprobleme kennen.

Durch den Neubau des Sozialen Zentrums 2014 hat sich die Anbaufläche stark reduziert. Der Vorstand des AFPD beschloss daher vor zwei Jahren den Zukauf einer landwirtschaftlichen Fläche. Der neue Acker befindet sich außerhalb der Stadt.  Die Frauen legen die etwa zehn Kilometer dorthin mit Fahrrädern bzw. auf dem Mofa zurück. Weil der Weg weit ist, schlafen während der Hauptsaison auch einige der Frauen vor Ort.

In 2014 waren die Frauen vor allem damit beschäftigt, die ehemalige Rodungsfläche urbar zu machen. Es mussten Büsche und Baumstümpfe entfernt werden. Für diese harte Arbeit haben die Frauen Hilfskräfte beschäftigt. Das trägt zur Wertschöpfung innerhalb der Gemeinde bei.

In 2015 konnten erste Feldfrüchte geerntet werden, für 2016 wird eine gute Ernte erwartet.

  

November: Die Arbeiten auf dem Acker gehen voran

Im November schrieb die Vorsitzende des AFPD, Madame José eine kurze Nachricht. Den Frauen und Kindern geht es gut, alle sind derzeit gesund. Insgesamt hat sich die Lage im Land seit der Kapitulation der Rebellengruppe M23 entspannt. Allerdings bliebe die Bevölkerung vorsichtig, schreibt sie, denn zu oft habe man erlebt, dass neue Kriege aufflammen. Das Vertrauen in die Politiker sei gering.

Die Frauen sind seit Monaten damit beschäftigt, die neuen landwirtschaftlichen Flächen zu bestellen. Es regnet derzeit sehr viel. Und weil das Mofa schon geraume Zeit kaputt ist, müssen alle die rund 15 Kilometer auf die Felder zur Fuß zurücklegen. Das heißt – ganz früh morgens das Vereinsgelände verlassen und sehr spät abends wieder nach Hause zurückkehren. Alle sind dann sehr erschöpft und die Füsse sind lädiert.

Kisanga wird baldmöglichst Spenden überweisen, damit das Mofa repariert werden kann und der Ausbau des sozialen Zentrums weiter gehen kann.